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Kaufmann, Margarita
Margarita Kaufmann, Jg. 1955; studierte Romanistik und Germanistik für das Lehramt, absolvierte ein Volontariat und war Kulturredakteurin (1984–1989); im Auftrag einer deutschen Stiftung war sie in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit in Lateinamerika (1991–1995) tätig und übernahm in der UNESCO (1995–1999) die Projektevaluation im IPDC. Als Bürgermeisterin (1999–2007) verantwortete sie in Friedrichshafen die Dezernate für Kultur, Soziales und Schule. Seit Oktober 2007 leitet sie die Odenwaldschule.

/ 100 Jahre Odenwaldschule

Der wechselvolle Weg einer Reformschule

Am 14. April 1910 eröffneten Paul Geheeb und Edith Geheeb-Cassirer ihre Odenwaldschule: ein „pädagogisches Laboratorium“, das bald als eine der kühnsten Schulen Europas galt. Koedukation, Kurssystem statt Lehrpläne und Klassenstufen, Mitverantwortung aller Angehörigen der „Schulgemeinde“ in allen Fragen des gemeinsamen Lebens und Arbeitens bildeten einen scharfen Kontrast zu den staatlichen Höheren Schulen. Die Odenwaldschule zog Söhne und Töchter von Künstlern, Wissenschaftlern und Intellektuellen an, viele von ihnen jüdischer Herkunft. Dem Zugriff der Nazis entzog sich das Ehepaar Geheeb mit einigen Schülern und Lehrern im Frühjahr 1934 ins schweizerische Exil und gründete die Ecole d’Humanité. Die verbliebene Odenwaldschule überlebte durch Anpassung und Resistenz. Die bekannte Sozialistin und Pädagogin Minna Specht leitete seit 1946 die Wiedereröffnung, die in den 50er- und 60er-Jahren durch Walter Schäfer und Wolfgang Edelstein zu neuer Blüte einer „Laborschule“ für die Gymnasialreform und Gesamtschulentwicklung führte. Der Band zum 100-jährigen Jubiläum der Odenwaldschule erinnert – zum Zeitpunkt ihrer tiefen Krise – an glanzvolle Traditionen und Maßstäbe setzende Schulreformen.

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